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Sprache Erleben

„Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt“. Dieser Satz des Schriftstellers Wilhelm von Humboldt aus dem 19. Jahrhundert hat bis heute Gültigkeit. Sprache verbindet Menschen, ermöglicht den Austausch untereinander und  gestaltet das Miteinander.
Über den Unterricht hinaus kannst du in unterschiedlichen Aktionen und Projekten Sprache erleben.

Der Vorlesewettbewerb findet traditionell im 6. Jahrgang statt. Im Oktober/November bereiten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv im Unterricht auf den Vorlesewettbewerb vor und ermitteln ihren Klassensieger/ihre Klassensiegerin.
In einer großen Veranstaltung in der Mensa treten diese Klassensieger*innen vor einer Jury und vor Publikum gegen-einander an.
Es gilt, ein Stück aus dem persönlichen Lieblingsbuch und einen unbekannten Text überzeugend vorzulesen.
Wer die meisten Jurypunkte erhält, darf als Schulsieger/Schulsiegerin eine Runde weiter und an weiteren, regionalen Wettbewerben teilnehmen.

                                

Der Schulsieger wurde in der Sporthalle gekürt.

Vieles musste dieses Jahr Corona bedingt ausfallen, auch die schulinterne Endrunde des Vorlesewettbewerbs sollte eigentlich ohne Publikum stattfinden. Doch dann hatte jemand – man munkelt, es sei Herr Steinfadt gewesen – eine tolle Idee: „Lasst uns den Vorlesewettbewerb doch von der Mensa in die große Sporthalle verlegen!“

Gesagt, getan, und so durften die vier bereits zuvor ermittelten Klassensieger Isabelle Ramacher (6a), Felix Kunde (6b), Rumeysa Camlidere (6c) und Sophie Leipertz (6d) am 11. Dezember in den ersten beiden Stunden nicht nur vor der Jury, sondern wie auch in den vorherigen Jahren vor dem gesamten sechsten Jahrgang aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen.

Damit alles „Corona gerecht“ ablaufen konnte, wurde in der Sporthalle durch im Halbkreis aufgestellte Matten und Bänke genau festgelegt, wer wo sitzen durfte, wobei natürlich auf genügend Abstand zwischen den Klassen geachtet wurde. Dass alle Mund-Nasen-Schutz trugen, verstand sich von selbst. Damit die vier Kandidat*innen in der großen Halle gut zu verstehen waren, hatte Herr Hoffmann (wer sonst) für die nötige Tontechnik gesorgt.

Zunächst lasen die vier Klassensieger*innen drei Minuten lang aus ihren Lieblingsbüchern vor. Isabelle hatte sich für „An der Arche um Acht“, Felix für “Gregs Tagebuch – Halt mal die Luft an“, Rumeysa für „Der geheime Kontinent“ und Sophie für „Ein Fohlen für Mia“ entschieden. Anschließend mussten alle Kandidat*innen noch zwei Minuten lang aus einem ihnen unbekannten Text vorlesen.

Danach hatte die Jury, bestehend aus Frau Gündüz, Frau Wullenkord und Vorjahressieger Luis Mellssen, die Qual der Wahl, weil alle vier Wettbewerber*innen trotz der Aufregung ihre Sache richtig gut gemacht hatten. Nach einiger Bedenkzeit stand die Entscheidung jedoch fest: Felix Kunde aus der 6b ist der Sieger und wird Ende Januar/Anfang Februar 2021 in der nächsten Runde gegen all die anderen Schulsieger*innen aus dem Kreis Düren antreten.

Alle vier Klassensieger*innen bekamen zum Dank den neuesten Band von „Gregs Tagebuch“, damit sie auch weiterhin ihrer Leselust nachgehen können. Außerdem erhielt Sieger Felix den brandneuen Wanderpokal, den Louis Müthrath und Marc Claßen in Herrn Japps Technik Kurs extra für diesen Wettbewerb gebaut hatten. „Das ist echt ein überragendes Teil!“, freute sich Herr Steinfadt, der als Moderator durch den Wettbewerb führte und den Pokal am liebsten selbst behalten hätte.

Fotos: N. Wullenkord; Text: K. Brockmann

Stein

Lesen durch Hören – Vorstellung des Projekts und indianisches Märchen

Hör dir bitte gleichzeitig die passende Audiodatei dazu an!

Lesen durch Hören ist ein Angebot, das vor allem in den Jahrgangsstufen 5 und 6 regelmäßig durchgeführt wird. Dabei machen die Schülerinnen und Schüler genau das, was du gerade machst: Sie lesen einen Text und hören diesen zur gleichen Zeit. So trainierst du auf unterhaltsame Weise deine Lesefähigkeit.

Meistens hören und lesen wir Bücher von bekannten Autoren, zum Beispiel zehn Minuten zu Beginn der Deutschstunden oder in den Beratungsstunden. Heute habe ich dir ein altes indianisches Märchen mitgebracht. Hör es dir an und lies den Text still für dich mit!

„Zu einer Zeit, als alle Bäume zum Leben erwachten, wuchs in einem Wald ein kleiner Baum, der sich Douglasie nannte. Jedes Jahr streckte sie sich etwas mehr in den Himmel und versuchte, mit ihrer Krone die Wolken zu fangen. Eines Tages kam die Zeit, dass Mutter Erde ihr die Fähigkeit schenkte, Zapfen zu bilden.

Die Douglasie war sehr stolz! Nun konnte sie endlich die Samen in ihren Zapfen zur Erde regnen lassen und dort würden dann ihre Kinder wachsen! Ihre gewaltige Krone hing voller Zapfen und die Douglasie fing die Strahlen der Sonne ein und ließ sie durch ihre Krone tanzen, so dass jedes Lebewesen sehen konnte wie wunderbar sie war.

Eines Morgens – die Sonne blinzelte vorsichtig über die Wipfel der Bäume – erwachte die Douglasie aus ihrem tiefen nächtlichen Schlaf. Sie erkannte, dass sich in der Nacht Diebe an ihren Zapfen zu schaffen gemacht hatten. Einige Zapfen fehlten und aus anderen waren sogar Samen verschwunden!

Daraufhin entschied die Douglasie die kommende Nacht wach zu bleiben und die Diebe zu fangen. Als die Sonne ihre Jagd über den Himmel schon lange beendet hatte, wiegte der Nachtwind die Douglasie sanft hin und her.

Langsam wurde sie müde und schlief ein. Am nächsten Morgen fehlten wieder einige ihrer Zapfen und sie beschloss in dieser Nacht auf jeden Fall wach zu bleiben. Mit großer Anstrengung legte sie eine Wurzel über einen besonders spitzen und großen Stein. Mit jeder Windbewegung drückte die Wurzel auf diesen Stein und so hoffte die Douglasie wach bleiben zu können.

Als in der Nacht der Wind kam und sie sanft wiegte und streichelte, wurde sie trotzdem müde. Doch der Stein half ihr und sie blieb wach. So spürte sie gegen Mitternacht wie etwas ihren Stamm kitzelte. Zuerst nur am Stammfuß, doch langsam wanderte dieses Gefühl immer höher bis in die Krone. Ihre Äste bewegten sich. Immer deutlicher krabbelte und wackelte es bis zu den Spitzen ihrer Zweige.

Dort zupfte und zog etwas an den Zapfen! Erschrocken klappte die Douglasie alle ihre Zapfenschuppen zu. Daraufhin herrschte wieder Stille. Voller Spannung wartete die Douglasie auf den nächsten Morgen, um zu sehen was sich in der Nacht ereignet hatte.

Als die Sonne ihren Weg über den Himmel aufnahm und mit Licht und Wärme die Erde weckte, konnten alle Lebewesen, die zur Douglasie blickten, eine Veränderung erkennen: Unter jeder Zapfenschuppe hing eine kleine Maus. Nur die Hinterbeine und der Schwanz schauten unter den Schuppen hervor.

Die Douglasie war beruhigt und beschloss, dass sie von nun an immer so aussehen sollte. So ist es auch bis heute geblieben.

Wenn du dir den Zapfen einer Douglasie genau ansiehst, erkennst du unter einer jeden Schuppe die Hinterbeine und den Schwanz einer kleinen Maus.“

Text und Bild gefunden auf: https://www.kindergarten-ideen.de/ideenkiste/wer-hat-bloss-die-zapfenkerne-gemopst-ein-indianisches-douglasien-maerchen/ (Zugriff am 16.11.2020)

Danke für deine Aufmerksamkeit. Vielleicht sehen wir uns bald in der Anne-Frank-Gesamtschule.

 

Jedes Jahr im Herbst gibt es an der AFG einen sogenannten Vorlesetag und wie der Name schon sagt, wird an diesem Tag VORGELESEN, in kleinen Gruppen, vor großem Publikum oder ganz beschaulich zu zweit oder dritt, an gewöhnlichen und ungewöhnlichen Orten, in der Schule oder auch anderswo. Und weil Vorlesen eine so tolle Sache ist, ganz gleich, ob man selbst liest oder etwas vorgelesen bekommt, bleibt es natürlich nie beim reinen Vorlesen…

Thema für den Jahrgang 5 waren „Märchen“ und wir waren uns als Klasse schnell einig, dass wir Märchen nicht nur lesen und hören, sondern auch selbst kreativ werden wollten, und zwar so, dass alle gemeinsam an einer Sache arbeiten. Wir beschlossen also, das Märchen „Hans im Glück“ als Schattentheater aufzuführen.

Zu Beginn des Tages lasen uns Laura, Erika, Gereon, Merlin, Jonas und Aylin aus der EF das Märchen in verteilten Rollen vor.  Wir hatten zwar nicht immer Verständnis für Hansens Tauschaktionen, erschienen sie doch mitunter auf den ersten Blick etwas unvernünftig, waren uns aber am Ende einig, dass die Hauptsache doch war, dass Hans mit jedem Tausch glücklicher wurde.

Nachdem wir das Märchen ausgiebig besprochen hatten, teilten wir uns in Kleingruppen auf und jede Gruppe widmete sich unter Anleitung eines EF-Schülers einer Szene. Wir bastelten die Figuren und Requisiten, übten das Lesen der Texte und bereiteten die Aufführung der einzelnen Szenen vor.

Nach einer Probeaufführung in der Klasse war schnell klar, dass wir noch einmal vor Publikum spielen wollten. Kurzentschlossen schwärmten alle aus, um Werbung zu machen, und so konnten wir in der anschließenden Mittagspause das Stück noch einmal vor Lehrern und Schülern anderer Klassen aufführen. Es gab einen Riesenapplaus und damit war es ein rundherum gelungener Vorlesetag, da alle an einem gemeinsamen Produkt gearbeitet und dazu beigetragen haben, dass am Ende ein tolles Ergebnis erzielt wurde. Danke nochmal an die „Großen“, ohne die das so nicht möglich gewesen wäre.