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Eine-Welt-Engangement an der AFG

Im Rahmen eines Pilotprojektes „Schulseelsorge“ wurde 1991 das Projekt des Eine- Welt- Ladens an der AFG begonnen. Schüler*innen setzten sich mit Problemsituationen der „Entwicklungsländer“ auseinander, fanden Kontakt zu Hilfsorganisationen und lernten Möglichkeiten der konkreten Unterstützung von Hilfsprojekten kennen. Das Kollegium erkannte die Möglichkeit, mit diesem Projekt Unterrichtsinhalte zu verknüpfen und handlungsorientiert zu arbeiten (im GL Unterricht oder in SoWi / SII).

Im Jahrgang 6 wurde das Thema „Eine Welt; Menschen verlassen ihre Heimat“ als verbindlich für den fächerübergreifenden Unterricht festgelegt. Förderunterricht mit dem Schwerpunkt „Eine – Welt“ wurde ab Jahrgang 6 eingerichtet.

1995 wurde das EWE gegründet und 1996 der erste Eine – Welt – Laden an einer Schule in Nordrhein-Westfalen eingeweiht. Nur fair gehandelte, ökologisch vertretbare oder aus Sambia stammende Produkte werden dort angeboten. 1997 begann der Austausch junger Menschen nach dem Abitur/nach der Ausbildung vom EWE im Rahmen des „Sozialen Dienstes für Frieden und Versöhnung“ (SDFV) der Diözese Aachen an der AFG. Junge Menschen sollten die Gelegenheit haben, in Sambia für ein Jahr in Familien mit Jugendlichen zu leben und zu arbeiten, eine neue Kultur kennen zu lernen, ihre Erfahrungen in der EWE – Zeitung einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen (auch um Sponsoren zu akquirieren), nach der Rückkehr in Schulen von ihren Erlebnissen zu berichten und so neue Jugendliche zu gewinnen. Im Jahr 2000 kamen zum ersten Mal drei sambische Jugendliche für ein Jahr zum Austausch nach Deutschland, nahmen am unterrichtlichen Geschehen und privaten Leben der Jugendlichen teil. Seitdem gibt es jährlich gegenseitigen Austausch und die Erfahrungsbereiche wurden auf soziale Einrichtungen wie Krankenhaus, Seniorenheim bzw. Kita ausgeweitet.

 

Im Profilunterricht (zweistündig pro Woche) wurde ein Kurs zum Thema „Eine Welt“ eingerichtet, in dem konkrete Einweisung in Ladenarbeit, Verständnis für Zusammenhänge von fair bzw. Profit gesteuertem Warenhandel, Welthandels-bedingungen, Kulturvielfalt und Projekte in Sambia Lerninhalte sind.

Der Verein Eine – Welt – Engagement e.V. hat mittlerweile viele Mitglieder und engagiert sich überregional in verschiedenen Bereichen. Daher hat die Anne-Frank Gesamtschule ihren eigenen Verein innerhalb des großen EWE gegründet in Besinnung auf die ihr eigenen Aufgaben (s.o.).

Die EWE-Fördergruppe

Im Jahrgang 6 ist im Rahmen des Förderunterrichts eine „Eine-Welt-Gruppe“ eingerichtet. Die Schülerinnen und Schüler werden in einer Wochenstunde auf ihre Aufgaben im „Eine-Welt-Projekt“ vorbereitet.

Der Unterricht hat insgesamt drei Schwerpunkte:

  1. Vermittlung von Kenntnissen über die Lebensbedingungen von Menschen in Ländern mit niedrigem Bruttoinlandsprodukt. Hierzu gehören insbesondere Inhalte, die die Lebensbedingungen von Menschen in Afrika, vor allem in Sambia verdeutlichen. Dazu zählen Informationen über die Geschichte des Landes, die Kultur, den Umgang mit Rohstoffen, z.B. Wasser und das alltägliche Leben.
  1. Vorbereitung auf die Arbeit im „Eine-Welt-Laden“. Das bedeutet, die Schüler und Schülerinnen erhalten zuerst eine „Produktschulung“. Sie lernen die im Laden angebotenen Produkte kennen, erfahren etwas über verwendete Rohstoffe sowie die Produktionsbedingungen. Danach erfolgt eine Einführung in grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse und zuletzt eine Verkaufsschulung.
  2. Arbeit im „Eine-Welt-Laden“. Hierzu gehört die Anwendung der gelernten Kenntnisse. Dazu zählen Lagerhaltung, Verkauf mit Preisgestaltung, Produktinformation, Werbung und Präsentation der Produkte, sowie Kassenführung und die Erstellung von Haushaltsplänen.

Die erworbenen Kenntnisse wenden die Schülerinnen und Schüler während der Öffnungszeiten des Ladens an.

 

Mehrmals im Jahr präsentiert sich das Projekt mit dem Angebot des Ladens:

    • Schulintern erfolgt die Präsentation bei sämtlichen Veranstaltungen mit Besuchern, wie z.B. Sprech- und Informationstage, Tage der offenen Tür, Feste und Feiern.
    • Außerhalb der Schule ist der Laden in der Stadt zum  Weihnachtsmarkt und anderen Ereignissen präsent.
    • Hinzu kommen „Sonderaktionen“ im Verlauf des Schuljahres. Der neuen 5.Jahrgangsstufe wird ein „Startset“ angeboten, bestehend aus Heften Stiften und Zeichenblock. Die LehrerInnenküche wird mit Kaffee beliefert.

In der Gymnasialen Oberstufe besteht die Möglichkeit, sich auf einen einjährigen Aufenthalt in Sambia (südliches Afrika) vorzubereiten. Nach dem Abitur können jedes Jahr Jugendliche im Rahmen des SDFV – Sozialer Dienst für Frieden und Versöhnung ein Jahr in Sambia verbringen. Für Jungen und Mädchen stehen drei Plätze für ein freiwilliges soziales Jahr zur Verfügung. Nach ihrer Rückkehr aus Afrika sind die Jugendlichen gern gesehene Gäste der Schule und helfen bei Besuchen im Unterricht.